Was kannst Du tun?
Indem soziokulturelle, pädagogische, therapeutische und künstlerische Perspektiven synergetisch zusammengeführt werden, sollen afrikanische Musik- und Tanztraditionen zu einem Werkzeug der sozialen Inklusion operationalisiert werden.
Strukturell besteht der Projektzyklus in seiner Gesamtheit aus Wissensakkumulation, Methodenkonstruktion, Praxisimplementierung, Evaluation, Einbettung in den wissenschaftlichen Diskurs sowie Verbreitung hinsichtlich regionaler, nationaler und internationaler Stakeholder. Um konzeptionell die Ansprüche von Professionalität und individualisierter Hilfe zu vereinen, setzt das Projekt auf die Entwicklung allgemeiner, theoretischer Raster, worauf sich sowohl die Aktivitäten, als auch die im Prozess generierten Praxisformate stützen und dessen struktureller Aufbau aufgrund der Wechselwirkungen des Theorie- und Praxistransfers einen stetigen Rückkopplungsprozess evoziert.
Konkret umfassen die Projektaktivitäten neben einer sechswöchigen Intensivphase in Portugal, Mobilitäten zur Praxisimplementierung in Frankreich, Kroatien, Portugal und Deutschland. Inhaltlich wird diesbezüglich jeder Aktivität ein individueller, thematischer Schwerpunkt zugeordnet, um den Projektgegenstand aus einer neuen Perspektive zu beleuchten. In Koproduktion werden übertragbare Formate und innovative Methoden entwickelt, in die bisherige Praxistätigkeit implementiert und gemeinsam handlungsforschend evaluiert. Dem Hauptziel des politischen Bildungs- und Erziehungsauftrages entsprechend, soll die Methodik das Individuum dazu zu befähigen das eigene Leben in der Gemeinschaft reflektiert und selbstwirksam zu bewältigen. Ziel des interdisziplinären Ansatzes ist es, neue Perspektiven und Lösungsansätze hinsichtlich des derzeitigen, demographischen Wandels und den damit in Verbindung stehenden Fragen nach sozialer Gerechtigkeit und kultureller Identität zu bieten. Der künstlerisch-therapeutische Begegnungsraum soll die aktive Auseinandersetzung mit individuellen und kollektiven Identitäten und Realitäten fördern und als dialogische Plattform Kommunikation jenseits verbaler Sprachbarrieren ermöglichen. Entsprechend der EU-Rahmenstrategie liegt dem Gesamtvorhaben eine Bootom-up Politik zugrunde, wonach mittels kreativer Prozesse Möglichkeiten der partizipativen Gestaltung einer europäischen Gemeinschaft aufgezeigt werden sollen.
Als Modellprojekt wollen wir einen Paradigmenwechsel von defizitorientierten Integrationsansprüchen hin zu kultureller Vielfalt als gesamtgesellschaftlichen Mehrwert anstoßen. Konkret sind im Rahmen der Aktivitäten eine Vielzahl an niedrigschwelligen Workshops und interaktiven Konzerten geplant, um ein möglichst breites Spektrum an Zielgruppen abzudecken. Durch Kooperationen mit sozialen Einrichtungen und die systematische Öffnung der Angebote sollen gezielt von Marginalisierung betroffene Bevölkerungsgruppen, deren Zugang aufgrund des sozioökonomischen Status erschwert ist, erreicht werden. Darüber hinaus soll die gemeinsame Beteiligung an einschlägigen Kulturveranstaltungen und Festivals die Reichweite erweitern und es ermöglichen die gemeinsamen Aktivitäten über die Projektlaufzeit hinaus fortzuführen.
Als konkretes Ergebnis wird im Rahmen des Projektes ein praxisorientiertes, methodisches Handbuch für eine europäische Tanzpädagogik entwickelt, welches, eingebettet in eine Toolbox an audiovisuellem Zusatzmaterial, es ermöglicht die erarbeiteten Formate nachhaltig in die Praxis zu implementieren und zu verbreiten. Auf immaterieller Ebene soll der wissenschaftliche Diskurs hinsichtlich tanzpädagogischer Bildungspotentiale im interkulturellen Kontext erweitert werden. Außerdem sollen Strukturen für eine nachhaltige Vernetzung, Austausch und Zusammenarbeit sowohl innerhalb des Konsortiums als auch externer Organisationen und Stakeholder aus der strategischen Partnerschaft resultieren sowie das Projekt in seiner Gesamtheit als Modellprojekt hinsichtlich der Ausgestaltung transnationaler, interdisziplinärer Inklusionsarbeit im europäischen Kontext fungieren.